Kursbeschrieb
Die meisten kennen die Verlockung, Ratschläge zu erteilen, weil man, allenfalls durch das Bilden von Hypothesen glaubt, das Problem erkannt zu haben und weil man glaubt zu wissen, wie das Problem zu lösen wäre. Doch ist das wirklich systemisches Denken? Hilft das den Klient:innen wirklich? Wird das der Wirklichkeitskonstruktion der Klienten wirklich gerecht? Wie nachhaltig ist eine Beratung, in der man zu glauben weiss, was die Lösung sein könnte?
Systemisch nennt sich und arbeitet heute fast jede:r. Doch wenn man genau hinschaut, ist es oft nicht mehr als ein Label. Wirklich systemisch zu denken, zu fragen und zu handeln, verändert das Beratungssetting massiv. Doch wie sieht Beratung aus, wenn man nichts mehr rät? Was bleibt noch, wenn man keine Hypothesen mehr generiert? Erzielt man als Berater:in dann noch eine Wirkung?
Wir beschäftigen uns in diesem Workshop mit dem systemisch-konstruktivistischen Konzept von Sonja Radatz. Wir tun dies jedoch nur am Rande theoretisch. Vielmehr ist der Sinn des Workshops, anhand von Übungen, Rollenspielen und Selbstreflexion zu überlegen, welchen Einfluss wirklich systemisch zu denken, zu fragen und zu handeln auf die eigenen Beratungsprozesse hat. Weitere Konzepte, die in den Workshop einfliessen sind:
- Hypnosystemische Arbeit nach Gunter Schmidt
- Konflikteskalation nach Friedrich Glasl
- Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg
- Grundlagen der Kommunikation nach Paul Watzlawick und Friedemann Schulz von Thun
Kursaufbau
2-tägiger Workshop. Kurze theoretische Inputs wechseln sich ab mit Rollenspielen, Übungen und Selbstreflexion.
Kursziele
Die Teilnehmenden
- haben sich intensiv mit dem systemisch-konstruktivistischen Konzept von Sonja Radatz auseinandergesetzt
- sind angeregt, über die Art und Weise ihrer beraterischen Tätigkeit nachzudenken
- (kennen das Eskalationsmodell von Glasl)
- (kennen die theoretischen Grundlagen der Kommunikation nach Watzlawick und Schulz von Thun)
